Dmitry Voronov wurde am Dienstagabend von seinen Traineraufgaben beim KFC Uerdingen entbunden. Die KFC-Verantwortlichen um den ersten Vorsitzenden Damien Raths glauben weiterhin fest an den Klassenerhalt und wollen mit dem Trainerwechsel einen neuen Impuls setzen. Bis auf Weiteres übernimmt Sportchef Patrick Schneider das Traineramt. Mit potentiellen Nachfolgern werden aktuell Gespräche geführt.
Ganz unabhängig davon, wer am Ende der Voronov-Nachfolger beim KFC wird, steht fest, dass Ouadie Barini nicht mehr zur Mannschaft gehören wird. "Im Zuge der sportlichen Neuausrichtung wird auch Ouadie Barini nicht mehr Teil der Mannschaft des KFC sein", heißt es vom Verein. Der 30-jährige Stürmer, der auch Kapitän der Mannschaft war, bestritt zehn Begegnungen für die Krefelder und konnte zwei Tore erzielen - eines davon beim bisher einzigen KFC-Saisonsieg gegen Lotte (2:0).
KFC-Boss Raths am Mittwoch gegenüber RevierSport: "Ich möchte gar nicht so viel zu diesem Thema sagen - nur, dass er sich so verhalten hat, wie es einem Kapitän nicht gerecht wird. Deshalb sehen wir keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit und wollen zusammen einen Weg finden, um den Vertrag vorzeitig aufzulösen."
RevierSport erfuhr derweil aus dem Mannschaftsumfeld, dass Barini schon seit Wochen dem KFC-Team nicht mehr angehört. Was ist passiert? Wie RS erfuhr, initiierte Barini nach dem historischen 0:11-Debakel am 9. Oktober 2021 gegen Rot-Weiss Essen eine Trainer-Umfrage in der Kabine. Das Resultat: Nahezu alle Spieler haben sich bei der internen Diskussion gegen eine Fortsetzung der Arbeit mit Voronov ausgesprochen. Schon zuvor soll Barini mit Mitgliedern des Mannschaftsrats an Boss Raths herangetreten sein, mit der Bitte einen Trainerwechsel zu vollziehen. Diese Aktion scheiterte, ähnlich wie die der Umfrage nach dem Essen-Spiel.
Ich habe in dieser Situation im Sinne der Mannschaft, des Vereins und seiner erstklassigen Fans gehandelt.
Ouadie Barini
Denn das Resultat war folgendes: Ein Mitspieler soll Voronov über die mannschaftsinterne Trainer-Umfrage informiert haben. Dieser reagierte sofort und suspendierte Barini, der fortan nicht mehr am Training teilnahm. Voronov blieb derweil auch nach dem RWE-Desaster weiterhin KFC-Trainer - bis zum 2. November 2021.
Angesprochen auf die Aktion, sagt Barini, der sich aktuell mit dem KFC in Verhandlungen über eine vorzeitige Vertragsauflösung befindet, gegenüber RevierSport: "Ich habe in dieser Situation im Sinne der Mannschaft, des Vereins und seiner erstklassigen Fans gehandelt."